Zwischen Johannisfest, Johannistag, Johannisfeuer … und Johannisbeeren
Schlesien versteht es, zu feiern. Ein gutes Beispiel dafür ist die Johannisnacht, die im alten Breslau ganze zwei Wochen dauerte! Man könnte durchaus sagen: Was das Oktoberfest für die Münchner ist, war das Johannisfest für die Breslauer.
Das Johannisfest war einst für Breslau, aber auch für ganz Schlesien, ein riesiges Volksfest, das zur Sommersonnenwende anspielte. Der Namensgeber für das Event war Johannes der Täufer, der Breslauer Schutzpatron. Das große Ereignis fand in Breslau in den 1920er und zu Beginn der 1930er Jahre statt und dauerte 14 Tage lang: Mitte bis Ende Juni! Als Gründer der Breslauer Johannisfeste gilt eine bekannte Persönlichkeit der Breslauer Gastronomie und des Vergnügungsgewerbes – Johannes Lampner.
Rotes Johannisbeergelee hat schon vor vielen Jahren mein Herz erobert – seine tief rubinrote Farbe ist einfach unvergleichlich.
Wenn es um die Gastronomie geht, kommt man kaum an einem fantastischen Superfood vorbei: den Johannisbeeren. Auch der Name „Johannisbeere“ leitet sich vom Johannistag am 24. Juni ab. Die Beeren werden zu diesem Zeitpunkt reif und traditionell geerntet. Die Johannisbeere – rot, schwarz oder weiß – ist wegen ihres süß-säuerlichen Geschmacks meine beliebteste Frucht. Die schwarzen Johannisbeeren haben einen intensiveren Geschmack und sind reich an Vitaminen. In unserem Garten ist die Ernte dieses Jahr besonders gelungen.
Aus Johannisbeeren lässt sich natürlich allerhand zaubern: Gelees oder Fruchtpuddings für den Nachmittagsnachtisch, köstliche und erfrischende Kompotte. Doch es lohnt sich auch, die Beeren einzulegen und ihre magische Kraft für den Winter zu bewahren. Rotes Johannisbeergelee hat schon vor vielen Jahren mein Herz erobert – seine tief rubinrote Farbe ist einfach unvergleichlich. Auch die schwarze Johannisbeermarmelade lieben wir sehr, und sowohl ihre Zubereitung als auch die des Gelees ist bei uns ein echtes Familienereignis, unser kleines Johannisfest zu Hause.
Johannisbeergelee
Zutaten:
1,3 kg rote Johannisbeeren / 1 kg Zucker / Saft von ½ Zitrone
Die Früchte von den Rispen zupfen und waschen. In einem Topf zum Kochen bringen, dann auf der ausgeschalteten Platte ca. 15 Minuten stehen lassen. Anschließend die Masse auf ein Geleetuch geben und abtropfen lassen.
Den durchgetropften Saft mit Zucker und Zitronensaft unter Rühren aufkochen. Nach 2 Minuten Kochzeit den Schaum abschöpfen. Weitere 10 Minuten kochen (falls nötig – erneut abschäumen). Eine Geleeprobe machen: ein paar Tropfen auf einen kalten Tellerrand geben. Erstarren sie beim Abkühlen, wird das Gelee in Gläser abgefüllt und im Wasserbad 10 Minuten sterilisiert.
Schwarze-Johannisbeer-Konfitüre
Zutaten:
1 kg schwarze Johannisbeeren / Lavendelblüten / 500 g Gelierzucker (2:1)
Die Johannisbeeren waschen und von den Rispen lösen. Zusammen mit Lavendelblüten und Zucker in einem Topf gut verrühren und etwa 2 Stunden Saft ziehen lassen. Dann unter ständigem Rühren aufkochen. Sobald die Masse zu sprudeln beginnt, 3 Minuten unter Rühren köcheln lassen.
Die heiße Konfitüre in sterilisierte, zimmerwarme Gläser füllen. Sofort mit Deckeln verschließen und für 30 Minuten auf den Kopf stellen. Danach umdrehen und vollständig abkühlen lassen.