**Ein Unerwünschter Besuch: Wenn Gastfreundschaft auf ein Verbot trifft**
Mama möchte uns besuchen, während meine Schwiegermutter verreist ist doch die gute Frau verbietet kurzerhand jeden fremden Besuch in ihrem Haus.
Ich, Lena, 25 Jahre alt, stecke in einer Situation, die mir das Herz bricht. Mein Mann, Markus, und ich wohnen in der Wohnung seiner Mutter, Gisela Schneider, in einem kleinen Städtchen bei München. Das ist keine Übergangslösung wir bleiben hier, zumindest bis mein Mutterschutz endet. Vor drei Monaten kam unsere Tochter Lina zur Welt, und seitdem dreht sich alles um sie. Doch statt harmonischen Familienlebens fühle ich mich wie eine Gefangene in einem Haus, in dem meine Schwiegermutter das Sagen hat und meine eigene Mutter nicht einmal zu Besuch kommen darf.
Giselas Wohnung ist geräumig drei Zimmer, eine große Küche, ein Balkon Hier hätten problemlos vier Leute Platz. Markus besitzt sogar einen Anteil daran, und trotzdem bewohnen wir nur ein Zimmer, um ja niemanden zu stören. Ich stille Lina, wir schlafen zusammen, und alle scheinen damit zufrieden. Doch das Leben hier ist zum täglichen Kampf geworden. Gisela ist kein Fan von Hausarbeit, also bleibt alles an mir hängen. Vor der Geburt habe ich stundenlang Jahre alten Staub weggewischt, und jetzt halte ich die Bude aufrecht mit Baby eine echte Herausforderung. Waschen, bügeln, kochen Alles ich. Gisela betritt nicht mal die Küche. Zum Glück ist Lina entspannt sie schläft oder plappert in ihrem Bettchen, während ich wie ein fleißiges Bienchen herumwusle.
Meine Schwiegermutter? Rührt keinen Finger. Früher hat sie wenigstens mal abgewaschen, jetzt nicht mehr. Sie stellt ihr dreckiges Geschirr auf den Tisch und verschwindet. Ich schweige, um Streit zu vermeiden, aber innerlich koche ich. Ist es wirklich so schwer, einen Teller abzuspülen? Eine Kleinigkeit, aber sie bringt mich um. Ich putze, koche, und währenddessen guckt sie TV oder plaudert am Telefon. Ich tue alles für den Frieden, aber jeden Tag bin ich ein bisschen erschöpfter.
Vor Kurzem verkündete Gisela, sie fahre im Herbst zu ihrer Familie an die Ostsee. Ihre Nichte heiratet, und sie will die Gelegenheit nutzen, um Schwestern und Neffen zu sehen. Ich war begeistert: Endlich wären Markus, Lina und ich allein wie eine richtige Familie! Am selben Tag rief meine Mutter, Helga, an. Sie wohnt weit weg, bei Hamburg, und hat ihre Enkelin noch nicht gesehen. Sie vermisste uns und wollte vorbeikommen. Ich war im siebten Himmel endlich könnte sie Lina in den Armen halten, und ich hätte ein Stückchen Heimat hier. Doppeltes Glück, und ich konnte es kaum erwarten, Markus davon zu erzählen.
Doch die Freude war kurz. Als ich Gisela von Mamas Besuch erzählte, verfinsterte sich ihr Gesicht. »Ich lasse keine Fremden in meine Wohnung, wenn ich nicht da bin!«, verkündete sie. Fremde? Sie redete von meiner Mutter, Linas Oma! Ich war sprachlos. Wie kann man so über meine Mutter reden? Klar, sie sind nicht eng, aber sie haben sich auf unserer Hochzeit gesehen. Damals wohnten wir zur Miete, und Mama hatte bei uns übernachtet, weil Gisela entfernte Verwandte beherbergte. Das ist drei Jahre her aber rechtfertigt das, sie wie eine Unbekannte zu behandeln?
Gisela blockte komplett ab. Sie beschuldigte mich, mit Mama zu »komplottieren«, als würden wir nur auf ihre Abwesenheit warten, um die Wohnung zu »übernehmen«. Sie hatte ihre Zugtickets schon gekauft, doch jetzt zweifelte sie, ob Mamas Besuch Zufall war. »Deine Mutter hat sich zwei Jahre nicht gemeldet, und jetzt auf einmal kommt sie? Verdächtig!«, fauchte sie. Ich versuchte zu erklären, dass Mama einfach ihre Enkelin sehen wollte, aber Gisela blieb stur. Sie drohte, ihre Reise abzusagen, um ihr »Eigentum zu bewachen«. Als wäre das eine goldgefüllte Burg und nicht eine normale Dreizimmerwohnung mit abgeblätterter Tapete!
Ich erzählte Mama alles ich konnte es nicht für mich behalten. Sie war traurig, schlug aber vor, ihren Besuch auf den Sommer zu verschieben, um Stress zu vermeiden. Und tatsächlich: Gisela hat ihre Tickets storniert. Jetzt läuft sie wie eine Wachposten durch die Wohnung, beobachtet jede meiner Bewegungen, als wäre ich eine potenzielle Diebin. Ich fühle mich gedemütigt. Meine Mutter, die sich so sehr auf Lina gefreut hat, muss wegen Giselas Launen absagen. Und ich, die hier offiziell gemeldet ist und im Mietvertrag steht, darf nicht mal meine eigene Familie einladen.
Mir schnürt es das Herz zu. Ich gebe alles für dieses Zuhause: putzen, kochen, Stimmung hochhalten Und als Dank ernte ich nur Misstrauen und Verbote. Markus hält sich raus, aber ich spüre, wie unwohl ihm das ist. Wer hat recht? Gisela, die ihre Wohnung wie eine Festung bewacht? Oder ich, die einfach will, dass ihre Mutter die Enkelin kennenlernt? Meine Mutter ist keine Fremde sie gehört zur Familie. Doch Gisela sieht mich als Bedrohung und meine Wünsche als Fallen. Ich bin müde, unter ihrer Kontrolle zu leben. Müde, mich wie eine Gastfrau in dem zu fühlen, was mein Zuhause sein sollte. Diese Situation zerbricht mir das Herz und ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll, ohne alles kaputtzumachen.