Erster Eindruck: Unvergesslich und prägend

newskey24.com 6 dni temu

**Erster Eindruck**

Mama, das ist Elke, sagte Clemens mit leichtem Unbehagen, als er die junge Frau vorstellte, die er so spät noch mit nach Hause brachte.

Guten Abend, antwortete Simone und musterte die unerwartete Besucherin missbilligend. Was für eine reizende Uhrzeit für Vorstellungen! Es ist kurz vor Mitternacht

Ich hab Clemens gesagt, dass es zu spät ist, verteidigte sich Elke sofort, aber hört er auf mich? Ein echter Dickkopf, dieser Mann!

Gut gespielt, dachte Simone verbittert. Sie rechtfertigt sich und malt ihn als Tyrannen. Nicht sehr sympathisch, dieses Mädchen.

Kommt doch rein, seufzte sie und zog sich wortlos ins Schlafzimmer zurück.

Was konnte sie schon tun? Ihren einzigen Sohn mitten in der Nacht vor die Tür setzen? Wegen einer Fremden? Wenn sie zusammenleben wollen, bitte. Eine Mutter ist da, um ihren Sohn zu beschützen und ihm die Augen zu öffnen. Und Simone würde das schnell erledigen. Clemens würde seine Freundin ohne Bedauern zurückschicken. Er würde sogar erleichtert sein!

Die ganze Nacht brütete Simone über ihren Plan, Elke aus der Wohnung zu vertreiben.

Nein, sie war nicht gegen Clemens Heirat. Mit dreißig war es Zeit, dass er eine Familie gründete.

Aber nicht mit ihr!

Erstens war sie viel jünger. Ein Zeichen, dass sie nicht ganz bei Trost war.

Eine Ehefrau? Eine Mutter? Eine Hausfrau?

Zweitens sprach ihre Haltung Bände: mitten in der Nacht bei Leuten auftauchen, ohne sich auch nur zu entschuldigen! Und dann wagte sie es, ihren geliebten Sohn grundlos zu beschuldigen

Und dann war sie auch noch über Nacht geblieben!

War das das erste Mal oder schon Gewohnheit?

Kurz gesagt: Simone mochte sie einfach nicht.

Also würde Clemens das bald genauso sehen.

Wozu sich mit ihr abgeben?

Der Plan wurde überflüssig.

Elke bot ihr selbst genug Gelegenheiten, die Dinge klarzustellen.

Das erste Warnzeichen kam am Morgen.

Sie verschloss sich im Bad eine ganze Stunde.

Clemens lief hilflos in der Wohnung hin und her, immer wütender.

Schatz, was ist los?, fragte Simone mit übertriebener Sanftheit. Das Mädchen macht sich hübsch, sie will dir gefallen

Aber ich muss zur Arbeit!

Dann klopf an die Tür, erklär ihr, dass sie nicht allein hier ist, schlug seine Mutter vor.

Das wäre peinlich, murmelte er. Wir reden später. Und du, Mama, kommst du nicht zu spät?

Ich? Nein. Ich bin schon lange fertig. Hier, ich habe Pfannkuchen gemacht. Komm, frühstück was.

Ich habe mich noch nicht mal gewaschen!

Egal, das machst du später. Jetzt verschwende keine Zeit iss was, du brauchst Kraft für den Tag.

Clemens setzte sich an den Tisch.

Da kam Elke aus dem Bad, ein Handtuch um den Kopf, strahlend.

Endlich!, rief Clemens und stürzte zum beschlagenen Spiegel.

Er schrubbte sich hastig, rasierte sich im Eiltempo, verschlang einen Pfannkuchen in drei Bissen und warf auf dem Weg zur Tür noch hin:

Bis heute Abend! Ich hoffe, ihr versteht euch gut.

Clemens!, rief Elke ihm nach. Wir wollten heute meine Sachen holen.

Machen wir. Heute Abend. Langweil dich nicht! Seine Stimme hallte schon im Treppenhaus.

Simone stand auf, schloss die Tür hinter ihrem Sohn, drehte sich zu Elke und fragte scharf:

Schämst du dich nicht?

Nein, antwortete Elke lächelnd. Sollte ich?

Clemens kommt wegen dir zu spät!

Das wird er nicht. Er nimmt sicher ein Taxi. Machen Sie sich keine Sorgen, alles wird gut.

Wie dem auch sei, merk dir eins: Du bist nicht allein hier. Wenn du morgens eine Stunde das Bad blockieren willst, steh früher auf. Zum Glück arbeite ich heute nicht.

Es passiert nicht wieder, sagte Elke einfach. Entschuldigung.

Simone war sprachlos. Sie hatte einen Streit erwartet, aber stattdessen

Na gut, brummte sie und ging ins Bad.

Das Erste, was ihr auffiel, war eine angebrochene Zahnpastatube, obwohl die alte noch nicht leer war.

Elke, warum hast du eine neue Zahnpasta aufgemacht?

Ich mag diese lieber.

Ich hoffe, du bringst deine eigene mit? Und dein Shampoo?

Natürlich, Frau Meier

Und deine Handtücher!

Die bringe ich auch

Trotz aller Provokationen ließ sich Elke auf keinen Streit ein. Sie nickte höflich, notierte sich ihre Pflichten.

Am Ende ihrer Geduld griff Simone frontal an.

Warum bist du hierhergekommen?

Clemens und ich lieben uns

Natürlich liebst du ihn, so einen Mann! Aber ich verstehe nicht: Was findet er an dir?

Das habe ich ihn nicht gefragt

Und deine Eltern?

Meine Mutter ist Näherin in einer Fabrik.

Und dein Vater?

Den habe ich nie gekannt.

Aha. Ein vaterloses Kind. Und wie willst du eine gute Ehefrau für meinen Sohn sein?

Ich gebe mein Bestes

Du kannst dich bemühen, es wird nichts werden. Mein Sohn liebt dich nicht. Er bildet es sich nur ein. Ich kenne ihn! Und er wird dich nie heiraten! Warum auch? Du liegst ihm schon jetzt zu Füßen.

Er liebt mich, flüsterte Elke mit zitternder Stimme. Da bin ich mir sicher.

Du bist naiv. Glaubst du, du bist die Erste?

Nein aber das spielt keine Rolle

Keine Rolle? Er wird dich in einer Woche satt haben! Du bist nicht gut genug für ihn! Hast du überhaupt Verstand?

Ja. Aber hier trifft das Wort nicht zu.

Warum nicht?

Ich habe einen Universitätsabschluss.

Und? Hör zu, Kleine, geh nach Hause. Das hier ist nicht dein Platz. Ich versuche es dir seit heute Morgen klar zu machen, aber du willst nicht hören.

Gut, ich gehe. Aber was sagen Sie Clemens? Das wird ihm nicht gefallen.

Das ist nicht dein Problem! Verschwinde und komm nicht wieder. Du bist hier nicht willkommen.

Simone erschrak selbst über ihre Härte. Solche Worte hätte sie sich nie zugetraut. Die boshaften Sätze kamen ungefiltert.

Und Elke?

Die junge Frau sah sie an, verstand genau.

Seine Mutter war eifersüchtig. Sie kannten sich kaum, und schon brodelte der Hass. Und das war erst der Anfang

Die Haustür knallte: Clemens kam früher zurück als erwartet.

Schon?, fragte Simone verärgert, die gehofft hatte, Elke wäre längst verschwunden.

Ich durfte früher gehen!, rief er fröhlich. Ich sagte, es gäbe eine Familienangelegenheit. Hörst du, Elke? Familie!

Welche Angelegenheit?, knurrte Simone.

Wir melden unsere Partnerschaft im Standesamt an, dann holen wir ihre Sachen! Elke, mach dich fertig!

Simone spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog. Sie hatte nicht nur eine Schlacht verloren vielleicht hatte sie auch ihre Chance, Großmutter zu werden, für immer verspielt.

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