– Na krawędzi czy w środku?

wochenblatt.pl 1 miesiąc temu
Zdjęcie: Ton ab, Kamera läuft, Test-Interview wird gefilmt. Foto: Uwe Hahnkamp


Es ist eine Frage, die seit Jahren die Einwohner der Länder beschäftigt, die im Jahr 2004 bei der Osterweiterung der Europäischen Union dem Staatenbund beigetreten sind: wie weit gehören wir heute dazu? Was ist unsere Rolle? Dieser Prozess ist auch nach 20 Jahren noch nicht abgeschlossen. Einen Blick darauf bietet das derzeit laufende Projekt „Am Rande oder mittendrin?“

Vorstellung der Organisatorinnen – Chantal Stannik, Institut für Auslandsbeziehungen, Olga Zmijewska, Stiftung Kunst der Freiheit.
Foto: Uwe Hahnkamp

Bereits Ende August hatten Olga Żmijewska von der Stiftung „Kunst der Freiheit“ in Hirschberg sowie Chantal Stannik, Kulturmanagerin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) beim Verband der deutschen Gesellschaften in Ermland und Masuren, das Thema der Osterweiterung aufgegriffen. Sie hatten im Garten der Stiftung diesen Jahrestag unter dem Motto „Garten der Freiheit“ mit einer Fotoausstellung und einem Freiluftkonzert der Gruppe „Żywioły“ („Elemente“) mit Gästen aus dem Ort, der Region und aus Deutschland gefeiert.

Um die persönlichen Emotionen und Perspektiven rund um den EU-Beitritt Polens 2004 besser zu verstehen, befragen junge Menschen Zeitzeugen.

Zeitzeugen im Blick

Ein weiteres Teilprojekt begann am 29. September mit einer technischen und journalistischen Einführung in das Vorgehen bei Zeitzeugeninterviews. Acht junge Menschen aus der Ukraine, Deutschland und Polen nehmen an der vom ifa finanziell geförderten Werkstatt „Interviewreihe am Rand der EU“ teil. Im Rahmen dieses Projekts befragen sie Personen aus Hirschberg, die verschiedene Altersgruppen und Rollen vertreten. Die Interviews drehen sich um deren Erlebnisse und Eindrücke aus dem Mai 2004 sowie um die Entwicklungen davor und danach.

Training der Kameraeinstellungen mit Olga Zmijewska als Gesprächspartnerin.
Foto: Uwe Hanhkamp

„Die Jugendlichen waren damals noch nicht einmal geboren. Sie kennen die politische Situation nicht anders als mit ihrem Land Polen in der Europäischen Union“, beschreibt Olga Żmijewska die Ausgangslage für die Werkstatt. Gleichzeitig gebe es durch diese Selbstverständlichkeit eine europakritische oder gar europafeindliche Stimmung in verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Der Wert des Erreichten ist aber durch öffentliche Feiern und Ansprachen nicht – und schon gar nicht mit den ganzen Emotionen – zu zeigen. „Unsere Idee war und ist es, dass die jungen Teilnehmerinnen bei ihren Interviews direkt die Freude, die Ängste und die Hoffnungen der Zeitzeugen von damals erfragen und dadurch begreifen, was das bedeutet hat“, erklärt Chantal Stannik.

Journalistik und Technik

Der erste Schritt erfolgte am Sonntag, dem 29. September, im Haus Kopernikus, dem Sitz der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit. Dieser bestand aus der Einführung in die Planung eines Interviews durch Uwe Hahnkamp, Journalist der Radiosendung der deutschen Minderheit „Allensteiner Welle“. Dass dabei scheinbare Selbstverständlichkeiten, wie die Atmosphäre beim Interview und die persönlichen Kontakte zum Gesprächspartner, zur Sprache kamen, ist kein Wunder. Denn oft hakt es nicht am Interviewplan und der inhaltlichen Vorbereitung, sondern gerade an diesen kleinen Dingen, wenn ein Interview nicht besonders gut gelingt.

Kampf mit der Technik, Krawattenmikrophone im Test
Foto: Uwe Hanhkamp

Da die geplanten Gespräche mit den Zeitzeugen des EU-Beitritts Polens vor 20 Jahren auf Video aufgenommen werden sollen, folgte als zweiter Schritt das praktische Ausprobieren der Gerätschaften. Von der Vorplanung – es gibt nichts Schlimmeres als zu spät erkannte ungeladene Batterien oder volle Speicherkarten – bis zur Einstellung der Kamera oder Beleuchtung. Ganz wichtig war auch der Umgang mit Mikrofonen am Körper und an der Kamera, mit denen versuchsweise erste kurze Gespräche untereinander aufgezeichnet wurden.

Ab dem letzten Oktoberwochenende wird es ernst. Dann gilt es, sich selbst unsichtbar zu machen und das Gegenüber vergessen zu lassen, dass dort ein Mikrofon und eine Kamera sind, damit die Zeitzeugen frei und offen reden sowie erzählen können.

Ton ab, Kamera läuft, Test-Interview wird gefilmt.
Foto: Uwe Hahnkamp
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